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Hand aufs Herz – kümmern Sie sich um Ihre Herzgesundheit?

Etwa 35.000 Menschen erleiden in Bayern jährlich einen Herzinfarkt.

Ob unser Herz gesund bleibt, können wir durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, wenig belastender Stress und Verzicht auf Nikotin tragen wesentlich dazu bei, einem Herzinfarkt vorzubeugen. Doch was genau ist gesunde Ernährung? Worauf muss ich achten? Was heißt ausreichend Bewegung? Und wie vermeide ich ungesunden Stress? Auf diesen Seiten geben wir Ihnen konkrete und wertvolle Tipps zu den vier Bereichen „Ernährung“, „Bewegung“, „Stress“ und „Rauchen“, damit Sie sich gut um Ihre Herzgesundheit kümmern können. Lassen Sie sich inspirieren!

Das ist gut zu wissen

Wir zeigen Ihnen, welche Faktoren wesentlich zu Ihrer Herzgesundheit beitragen und was Sie selbst dafür tun können.
Bewegung ist gesund: Regelmäßige körperliche Bewegung senkt das Risiko für nahezu alle sogenannten Volkskrankheiten. Das Risiko, an einer Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems zu sterben, sinkt bei körperlich aktiven Personen um rund 23 % im Vergleich zu körperlich inaktiven Personen. Wenn Sie sich bewegen, nimmt Ihre Leistungsfähigkeit zu, die Fließeigenschaften des Blutes verbessern sich, Bluthochdruck, Blutfette, Blutzucker und Stresshormone werden gesenkt und das Herz wird unempfindlicher gegen Rhythmusstörungen.
Die richtige Ernährung trägt wesentlich dazu bei, einen zu hohen Cholesterinspiegel, den Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck und Übergewicht positiv zu beeinflussen und damit diese Risikofaktoren für einen Herzinfarkt zu vermindern. Ungesättigte Fette helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und schützen das Herz, gesättigte tierische Fette wirken sich dagegen negativ auf die Herzgesundheit aus. Schnellverdauliche Kohlenhydrate, also vor allem Weißmehlprodukte und Zucker, erhöhen den Blutzuckerspiegel und steigern das Risiko für Übergewicht, Diabetes mellitus und Herzerkrankungen. Verringern Sie Ihren Fleischkonsum und genießen Sie täglich mehrere Portionen Gemüse und Obst.
Der Konsum von Tabak zählt zu den größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Tabakrauchen begünstigt die Entstehung schwerwiegender gesundheitlicher Beeinträchtigungen und erhöht nachweislich das Risiko frühzeitig zu versterben. Im Durchschnitt verlieren Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern zehn Jahre ihres Lebens. Jährlich sterben in Deutschland etwa 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Neben Krebserkrankungen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Rauchern die häufigste Todesursache. Der Konsum von Tabak ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. In Studien konnte gezeigt werden, dass das Herzinfarktrisiko durch das Rauchen von Tabak in der Altersgruppe der unter 50-Jährigen sogar um das 8-Fache erhöht ist! Diese Zahl spricht für sich. Die gute Nachricht aber ist, auch wer nach langem Rauchen aufhört, reduziert sein Herzinfarktrisiko und verlängert sein Gesamtüberleben. Es lohnt sich also immer aufzuhören. Wenn Sie Ihrer Gesundheit und Ihrem Herzen etwas Gutes tun möchten: Werden Sie Nichtraucher, es ist nie zu spät!
Stress lässt Ihr Herz schneller schlagen, der Blutdruck erhöht sich, Stresshormone werden ausgeschüttet und das Herz ist einer höheren Belastung ausgesetzt. Dabei ist es vor allem chronischer Stress, der gefährlich werden kann. Stress lässt sich nicht immer vermeiden, umso wichtiger ist es, sich zur Entspannung einen Ausgleich zu suchen. Das kann Sport oder Yoga sein, ein regelmäßig betriebenes Hobby oder Spaß mit Freunden und der Familie. Wichtig ist: Lassen Sie den Stress nicht die Überhand gewinnen! Entspannungstechniken wie kontrollierte Atemübungen und progressive Muskelentspannung können dabei helfen.

Herzinfarkt – sind Sie gefährdet?

Der Herzinfarkt-Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung hilft Ihnen abzuschätzen, wie hoch Ihr eigenes Risiko ist. Hinweis: Der Test ist nur für Menschen gedacht, bei denen bislang noch keine Gefäßerkrankung diagnostiziert wurde.
Herzinfarkt Test Symbolbild

Ihr Weg zu einem herzgesunden Lebensstil

ERNÄHRUNG UND HERZGESUNDHEIT
Ernährung und Torte Bild
Hand aufs Herz!
Ein Stück Torte wird ja wohl noch drin sein!
Was sagt die Waage?
Richtige Ernährung stärkt Ihr Herz! Doch was ist die richtige Ernährung? Grundsätzlich gilt: Alle Mahlzeiten sollten möglichst abwechslungsreich gestaltet und frisch zubereitet werden. Wer sein Herz schützen möchte, wählt als Basis seiner Ernährung frisches Gemüse. Dieses versorgt uns mit wertvollen Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Als gute und gesunde Eiweißquelle eignen sich fettarme Milchprodukte, besonders in fermentierter Form wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch. Fleisch, insbesondere verarbeitete Fleischwaren, sollte nur in geringen Mengen verzehrt werden. Fisch versorgt uns dagegen mit Eiweiß, Jod und gesunden Fetten und sollte 1- bis 2-mal pro Woche auf dem Menü stehen. Dazu kombiniert man gesunde, vorwiegend pflanzliche Fette und vollwertige Kohlenhydrate. Abgerundet wird der Speiseplan durch leckeres Obst und Nüsse. Die tägliche Menge an Salz sollte 5 Gramm nicht übersteigen. Gesundes Fett? Fett macht doch dick! Nicht unbedingt, denn wichtig ist vor allem, welche Fette man isst. Um das zu verstehen, sind folgende Informationen wichtig: Das Herzinfarktrisiko ist stark abhängig von unserem Cholesterinspiegel. Cholesterin nehmen wir nur zu einem geringen Anteil direkt aus der Nahrung auf, der Großteil wird in unserem Körper gebildet. Es gibt in unserem Körper zwei Varianten von Cholesterin:
  • das „schlechte“ LDL-Cholesterin, welches das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht, indem es Ablagerungen in den Gefäßwänden bzw. Arterienverkalkungen (die sogenannte Arteriosklerose) auslöst;
  • und das „gute“ HDL-Cholesterin, das unser Herz sogar schützen kann, indem es das Cholesterin in die Leber transportiert, wo es abgebaut und dann ausgeschieden wird.
Wie hoch die Spiegel von LDL- und HDL-Cholesterin in unserem Blut sind, hängt neben genetischen Faktoren von der Art der Fette ab, die wir essen. Gesättigte Fette erhöhen das schädliche LDL-Cholesterin im Blut. Sie stecken vor allem in Wurst, Fleisch, Speck, Käse und Butter. Besonders schädlich sind die sogenannten Transfettsäuren. Diese stecken in Fertignahrung, frittierten Produkten, Kartoffelchips und Gebäck und sollten möglichst vermieden werden. Einfach ungesättigte Fette dagegen senken das LDL-Cholesterin, sie sind z. B. in Raps- und Olivenöl enthalten. Mehrfach ungesättigte Fette sind besonders gesund und finden sich z. B. in Makrelen, Forellen und Lachs sowie in Nüssen. Ein guter Vorsatz ist also, gesättigte Fette weitgehend durch ungesättigte Fette zu ersetzen und 1- bis 2-mal pro Woche Fisch sowie täglich 30 Gramm ungesalzene Nüsse zu essen. Es gibt aber auch ein Zuviel des Guten! Da Fette sehr energiereich sind, sollte man trotz aller positiven Eigenschaften die Gesamtmenge an Fett und die Gesamtkalorienmenge, die man täglich zu sich nimmt, im Blick behalten, da sonst eine Gewichtszunahme droht. Auch bei den Kohlenhydraten verhält es sich ähnlich. Welche Kohlenhydrate wir essen, hat Auswirkungen auf unseren Blutzuckerspiegel. Ein hoher Blutzuckerspiegel wiederum ist ein weiterer Risikofaktor für einen Herzinfarkt, für Diabetes mellitus und für Übergewicht. Zudem schädigt ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel direkt die Blutgefäße. Und es gibt auch hier „gute“ oder „schlechte“ Kohlenhydrate. Schnellverdauliche Kohlenhydrate wie Weißmehlprodukte beispielsweise treiben unseren Blutzuckerspiegel ungesund in die Höhe. Langsam verdauliche Kohlenhydrate, die in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten enthalten sind, tun dies nicht und sind stattdessen reich an gesunden Ballaststoffen. Snacks zwischen den Mahlzeiten halten den Blutzuckerspiegel ungesund hoch und erhöhen ebenfalls das Diabetesrisiko. Besser ist es, die Nahrungsaufnahme auf drei Hauptmahlzeiten zu beschränken. Reiner Zucker sollte generell gemieden und Softdrinks, Süßigkeiten, Kuchen und Snacks, wenn überhaupt, nur in Maßen verzehrt werden. Vorsicht vor verstecktem Zucker zum Beispiel in Fertiggerichten, selbst wenn diese gar nicht süß schmecken! Nicht unterschätzt werden sollte auch der Zuckergehalt von Fruchtsäften, die nur stark mit Wasser verdünnt getrunken werden sollten. Fruchtsäfte oder Fruchtsmoothies sind nur in Ausnahmefällen ein Ersatz für den Genuss von frischem Obst! Kohlenhydratreiche Lebensmittel enthalten ebenfalls viele Kalorien, deshalb auch hier auf die Gesamtmenge achten, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden. Die Wissenschaft ist sich mittlerweile einig, dass es keine Alkoholmenge ganz ohne ein gesundheitliches Risiko gibt. Gesunden Erwachsenen wird empfohlen, pro Tag in jedem Fall weniger als 24 Gramm Reinalkohol (Männer) bzw. weniger als 12 Gramm Reinalkohol (Frauen) zu trinken und mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche einzuhalten. Diese Mengen an Reinalkohol entsprechen in etwa 0,5 Liter Bier bzw. 0,25 Liter Wein bei Männern, bei Frauen ist es jeweils die Hälfte. Ein guter Vorsatz ist also: drei Mahlzeiten am Tag, Fertiggerichte meiden, lieber selbst frisch kochen und dabei vor allem pflanzliche Lebensmittel auf den Teller bringen! Nahrungsergänzungsmittel sind im Allgemeinen nicht notwendig und sollten nur auf ärztliche Empfehlung eingenommen werden. Insgesamt gilt fürs Essen: Setzen Sie sich nicht unter Druck, aber verändern Sie täglich Ihre Essgewohnheiten ein kleines Stück mehr. Viele kleine Veränderungen im Alltag können Großes bewirken. Unsere Empfehlungen gelten uneingeschränkt nur für gesunde Erwachsene. Bei Vorerkrankungen sind gegebenenfalls nach ärztlicher Rücksprache Ernährungsanpassungen nötig. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig oder vollständig die Kosten für zwei Präventionskurse pro Jahr, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Ein Portal zur Suche nach Kursangeboten an Ihrem Heimatort finden Sie auf der Webseite Ihrer Krankenkasse. Das Kursangebot erstreckt sich über die vier Handlungsfelder Bewegung, Ernährung, Stress- und Ressourcenmanagement und Suchtmittelkonsum. Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Basis für eine ausgewogene Ernährung: 10 Regeln der DGE - DGE IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung bietet ausführliche Informationen zu den Themen Ernährung und Bewegung sowie viele leckere Rezepte: Start: IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung - IN FORM (in-form.de) Kompass Ernährung – Magazin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Information über aktuelle Ernährungsthemen und Grundlagen einer gesunden Ernährung: BMEL - Publikationen - Kompass Ernährung
Richtige Ernährung stärkt Ihr Herz! Doch was ist die richtige Ernährung? Grundsätzlich gilt: Alle Mahlzeiten sollten möglichst abwechslungsreich gestaltet und frisch zubereitet werden. Wer sein Herz schützen möchte, wählt als Basis seiner Ernährung frisches Gemüse. Dieses versorgt uns mit ...
BEWEGUNG UND HERZGESUNDHEIT
Bewegung und Sport Bild
Hand aufs Herz!
Mein Motto: Lieber Sofa als Sportverein!
Sind Sie ein Bewegungsmuffel?
Unsere heutigen Volkskrankheiten haben sehr viel mit mangelnder Bewegung zu tun. Auch für einen Herzinfarkt ist Bewegungsarmut ein deutlicher Risikofaktor. Dabei wäre es so einfach: Bereits mit einem Spaziergang von 30 Minuten fünfmal pro Woche an der frischen Luft oder einmal pro Woche Fahrrad fahren für 75 Minuten senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es muss also kein Hochleistungssport sein, wichtiger ist, Bewegung wie selbstverständlich in den eigenen Alltag einzubauen: Fahren Sie öfter mit dem Fahrrad statt mit dem Auto, machen Sie es sich zur Gewohnheit, Dinge zu Fuß zu erledigen, nutzen Sie häufiger die Treppe statt des Aufzugs und suchen Sie sich am besten eine Sport- oder Bewegungsart, die Ihnen besondere Freude bereitet. Tanzen, schwimmen, wandern … Bewegung soll vor allem Spaß machen und wie nebenbei die eigene Ausdauer erhöhen. Denn je mehr Ausdauer – also die Fähigkeit, eine körperliche Leistung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten – Sie haben, desto besser funktioniert Ihr Herz-Kreislauf System. Denn es wird gefordert und damit trainiert. Um einen guten Überblick über die eigene körperliche Aktivität zu bekommen, nutzen Sie gerne einen Schrittzähler. Er zeigt Ihnen ganz genau, wie viel Sie sich heute bewegt haben, und motiviert zusätzlich, noch mehr Schritte zu gehen. Sport und regelmäßige Bewegung sind wahre Wundermittel: Sie senken nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie die Koronare Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkte, sondern auch für Diabetes mellitus, Krebs und Rückenschmerzen. Regelmäßige körperliche Aktivität optimiert die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff, senkt den Blutdruck, reguliert die Blutzucker- und Blutfettwerte, wirkt Entzündungsprozessen im Körper entgegen, unterstützt ein normales Körpergewicht und baut Stress ab. Fangen Sie klein an und steigern Sie sich langsam. Idealerweise schaffen Sie dann fünfmal pro Woche ein Ausdauertraining von mindestens 30 Minuten und zweimal pro Woche muskelkräftigende Übungen. Sollten Sie das nicht regelmäßig schaffen, geben Sie nicht auf. Jeder Schritt mehr ist ein Fortschritt und wirkt sich auf jeden Fall positiv auf Ihre (Herz-) Gesundheit aus. Und noch eine wichtige Information: Die 30 Minuten müssen Sie nicht am Stück absolvieren. Sie können das auch gut in drei 10 Minuten-Abschnitte aufteilen und so noch besser in Ihren Alltag integrieren. Bitte beachten Sie: Falls Ihr Herz bereits etwas belastet ist, besprechen Sie bitte Ihr sportliches Pensum unbedingt vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig oder vollständig die Kosten für zwei Präventionskurse pro Jahr, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Ein Portal zur Suche nach Kursangeboten an Ihrem Heimatort finden Sie auf der Webseite Ihrer Krankenkasse. Das Kursangebot erstreckt sich über die vier Handlungsfelder Bewegung, Ernährung, Stress- und Ressourcenmanagement und Suchtmittelkonsum. #Zamfitbleim – Videos zum Nachmachen aus den bayerischen Sportvereinen: #Zamfitbleim - YouTube Älter werden in Balance – Das AlltagsTrainingsProgramm (ATP) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) für Frauen und Männern ab 60 Jahren mit vielen nützlichen Tipps für mehr Bewegung im Alltag und vielen Übungsvideos: Was ist ATP? - Älter werden in Balance (aelter-werden-in balance.de) Die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung: Nationale-Empfehlungen-fuer-Bewegung-und Bewegungsfoerderung-2016.pdf (bundesgesundheitsministerium.de)
Unsere heutigen Volkskrankheiten haben sehr viel mit mangelnder Bewegung zu tun. Auch für einen Herzinfarkt ist Bewegungsarmut ein deutlicher Risikofaktor. Dabei wäre es so einfach: Bereits mit einem Spaziergang von 30 Minuten fünfmal pro Woche an der frischen Luft oder einmal pro Woche Fahrrad ...
RAUCHEN UND HERZGESUNDHEIT
Rauchen und aufhören Bild
Hand aufs Herz!
Wenn ich will, kann Ich sofort aufhören.
Die wievielte letzte Zigarette war das eben?
Menschen, die rauchen, erhöhen ihr Herzinfarkt Risiko deutlich. Unter sämtlichen Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt kommt dem Tabakkonsum die größte Bedeutung zu; er ist noch gefährlicher als Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Die gute Nachricht: Wer mit dem Rauchen aufhört, erreicht schnell einen positiven Effekt. Auch Menschen mit jahrzehntelangen Raucherkarrieren profitieren nachweislich von einem Rauchstopp. Es ist also nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören. In Studien konnte gezeigt werden, dass bereits fünf Jahre nach dem Nikotinverzicht das Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, um fast die Hälfte sinkt. Zudem verlängert sich statistisch gesehen das Gesamtüberleben (je nach Lebensalter zwischen drei und etwa neun Jahren) und die Lungenkapazität erhöht sich bereits drei Monate nach dem Rauchstopp um bis zu 30 Prozent. Wenn das keine guten Argumente sind! Doch warum ist es so wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören? Der Konsum von Tabak hat viele negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Tabakrauch schädigt mit einigen seiner Inhaltsstoffe direkt die innerste Schicht unserer Blutgefäße und löst eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) aus. Solche Verhärtungen in den Blutgefäßen bilden den Ausgangspunkt für die meisten Herz-Kreislauf Erkrankungen. Bereits eine Zigarette pro Tag erhöht dieses Risiko deutlich. Doch nicht nur die Verkalkung unserer Blutgefäße wird begünstigt, Rauchen hat noch viel mehr negative Auswirkungen, die ihrerseits aber wieder die Entstehung einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und damit einen Herzinfarkt begünstigen. Denn Rauchen:
  • verengt die Blutgefäße,
  • steigert den Blutdruck,
  • führt zu einer ungünstigen Zusammensetzung der Blutfette (senkt das „gute“ HDL-Cholesterin, erhöht das „schlechte“ LDL-Cholesterin),
  • macht das Blut zähflüssig,
  • fördert die Bildung von Blutgerinnseln.
Darüber hinaus verschlechtert Rauchen die Versorgung unserer Muskulatur mit Sauerstoff und schädigt auch die Muskulatur des Herzens. Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sind hinlänglich bekannt, aber mit dem Rauchen aufzuhören ist schwer, denn Rauchen ist eine Sucht! Raucherinnen und Raucher leiden in den meisten Fällen nicht nur an einer körperlichen, sondern auch an einer psychischen Abhängigkeit. Dies stellt sie im Entwöhnungsprozess meist vor eine große Herausforderung. Dementsprechend sollten sich Raucherinnen und Raucher, die den Wunsch haben aufzuhören, professionelle Hilfe holen. Denn neben der Motivation stellt gerade die Überwindung der psychischen Abhängigkeit die wichtigste Hürde für einen dauerhaften Rauchverzicht dar. Es gibt umfassendes Informationsmaterial (siehe Links), diverse Ratgeber (siehe Links) und gute Raucherentwöhnungsprogramme, die zum Teil von den Krankenkassen angeboten bzw. unterstützt werden. Darüber hinaus gibt es verschiedene Selbsthilfeprogramme im Internet und bereits als digitale Gesundheitsanwendung zertifizierte Apps sowie telefonische Beratungsangebote (siehe Links). Medikamentöse Verfahren, wie z. B. die Nikotinsubstitution mit Pflastern, Sprays oder Kaugummis, können bei der Beendigung des Tabakkonsums lediglich unterstützend wirken, entscheidend für den Erfolg einer Raucherentwöhnung bleibt aber die Motivation des Betroffenen und seine umfassende Auseinandersetzung mit den eigenen Rauchgewohnheiten. Für den Einsatz von E Zigaretten als Mittel zur Raucherentwöhnung gibt es nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine Empfehlung. Für den Fall, dass Sie eine Raucherentwöhnung erst einmal allein probieren wollen, ist es entscheidend, sich eine gute Strategie zurechtzulegen: Überlegen Sie sich, weshalb und in welchen Situationen Sie zur Zigarette greifen. Schreiben Sie auf, welche Vorteile das Nichtrauchen mit sich bringt, und setzen Sie sich ein konkretes Ausstiegsdatum. Wird das Verlangen zu groß, versuchen Sie sich abzulenken: Trinken Sie ein Glas Wasser, essen Sie Obst, bewegen Sie sich. Entscheidend ist es, gewohnte Muster aufzubrechen und die eigenen schwierigen Situationen zu kennen. Denn nur so kann man diese Situationen entweder vermeiden oder sich rechtzeitig alternative Strategien zurechtlegen. Statt dem Griff zur Zigarette in stressigen Situationen ist es dann vielleicht ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig oder vollständig die Kosten für zwei Präventionskurse pro Jahr, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Ein Portal zur Suche nach Kursangeboten an Ihrem Heimatort finden Sie auf der Webseite Ihrer Krankenkasse. Das Kursangebot erstreckt sich über die vier Handlungsfelder Bewegung, Ernährung, Stress- und Ressourcenmanagement und Suchtmittelkonsum. rauchfrei – das Informationsportal und Online-Rauchstopp Programm der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): rauchfrei-info.de: rauchfrei-info.de Verzeichnis eingetragener Anbieter von Tabakentwöhnungsbehandlungen (DKFZ, Deutsches Krebsforschungszentrum und BZgA): Rauchfrei (anbieter-raucherberatung.de) NichtraucherHelden – Online-Selbsthilfeprogramm zur Rauchentwöhnung, auch als App verfügbar. Es bietet einen Rauchstopp unter medizinischer Anleitung, die Kosten trägt die Krankenkasse. Das Medizinprogramm und die App können verschrieben werden. [Das Online Nichtraucher Programm | NichtraucherHelden.de]
Menschen, die rauchen, erhöhen ihr Herzinfarkt-Risiko deutlich. Unter sämtlichen Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt kommt dem Tabakkonsum die größte Bedeutung zu; er ist noch gefährlicher als Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Die gute Nachricht: Wer mit dem Rauchen aufhört, erreicht schnell einen positiven Effekt. Auch Menschen mit jahrzehntelangen Raucherkarrieren profitieren nachweislich ...
STRESS UND HERZGESUNDHEIT
Stress und Herzgesundheit Bild
Hand aufs Herz!
Und dann war ich gleich wieder auf 100!
Ist das noch Aufregung oder schon Stress?
Neben gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und einem rauchfreien Leben ist auch das Reduzieren von Stress ein wesentlicher Faktor für ein gesundes Herz. Denn vor allem hohe psychische Belastungen können das Herzinfarktrisiko deutlich erhöhen. Aber warum ist Stress so gefährlich? Eigentlich ist Stress eine wichtige Reaktion unseres Körpers auf potentiell gefährliche Situationen. Stress setzt Energie frei, mobilisiert unser Nervensystem und schärft unsere Aufmerksamkeit. Wichtig, wenn uns etwas bedroht und wir fliehen müssen. Dieser Mechanismus stammt noch aus der Zeit unserer Vorfahren. Für steinzeitliche Jäger waren Stressreaktionen lebensrettend. Heute bedeutet Dauerstress eher das Gegenteil. Denn unser Körper ist dem Stress oft ununterbrochen ausgesetzt. Wir kommen nicht mehr zur Ruhe, auf Anspannung folgt selten totale Entspannung. Noch dazu geht die erhöhte Anspannung nicht mit einer entsprechenden Muskelaktivität einher – wie es bei unseren steinzeitlichen Vorfahren in der Regel der Fall war. Diese Faktoren können unter anderem zu dem für unser Herz so gefährlichen ständigen Bluthochdruck führen. Auch die stressbedingte Aktivierung des Gerinnungs- und Immunsystems schädigt langfristig die Blutgefäße und das Herz, weil dies zu Verengungen der Herzkranzgefäße führen kann. Dabei ist kurzzeitiger Stress oder Ärger nicht so entscheidend wie andauernder, belastender emotionaler Stress beispielsweise bei ungelösten Problemen in der Familie, traumatischen Ereignissen oder dauerhafter Überlastung bei der Arbeit. Wie viel Stress ein Mensch aushalten kann, ist dabei stark von individuellen Faktoren wie genetischen Einflüssen, aber auch den Lebensbedingungen in Kindheit und Jugend und dem verfügbaren sozialen Netz abhängig. Chronische Einsamkeit ist auch ein Faktor, der zu erhöhtem sozialem Stress führt. Entscheidend ist zudem die persönliche Bewertung von potentiell stressigen Situationen. Davon ist abhängig, wie stressig eine bestimmte Situation empfunden wird, mit den entsprechenden Auswirkungen. Wichtig ist es generell, die persönlichen Stressfaktoren zu erkennen und zu versuchen, sie entweder zu vermeiden oder aber den Stress bewusst abzubauen. Dem einen hilft dabei körperliche Bewegung, ein anderer findet eher Ruhe beim Lesen eines guten Buches. Auch eine gelassenere Lebenseinstellung lässt sich mit etwas Übung erlernen. Achten Sie darauf, dass auf einen Spannungszustand immer auch eine Entspannung folgt. Was Ihnen am besten hilft, erfahren Sie durch Ausprobieren! Bewegung, wie regelmäßiges Ausdauertraining beim Joggen oder Radfahren, kann entspannend sein und schützt vor den negativen Auswirkungen der Stressreaktion. Auch gezielte Entspannungstechniken helfen. Hierzu zählen z. B. Atemübungen, Yoga, progressive Muskelentspannung und Meditationsübungen. Aber auch angenehme Freizeitaktivitäten, ein Treffen mit Freunden oder einfach einmal in aller Ruhe eine Tasse Tee trinken – dies alles trägt zum Stressabbau bei. Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen anteilig oder vollständig die Kosten für zwei Präventionskurse pro Jahr, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert worden sind. Ein Portal zur Suche nach Kursangeboten an Ihrem Heimatort finden Sie auf der Webseite Ihrer Krankenkasse. Das Kursangebot erstreckt sich über die vier Handlungsfelder Bewegung, Ernährung, Stress- und Ressourcenmanagement und Suchtmittelkonsum. Informationen und Praxistipps zum Thema Psyche und Wohlbefinden im Gesundheitsinformationsportal gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit: Psyche und Wohlbefinden - gesund.bund.de Das Informationsportal Neurologen und Psychiater im Netz bietet Tipps zum Stressmanagement sowie vielfältige Informationen zu psychischer Gesundheit und Nervenerkrankungen sowie eine Arzt- und Kliniksuche: Selbstschutz/ Stressmanagement » Persönliche Interventionsmöglichkeiten » Arbeitsleben » Risikofaktoren » Psychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie » Neurologen und Psychiater im Netz » (neurologen-und-psychiater-im-netz.org) Der Psychotherapeuten-Suchdienst der Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten: Psychotherapeuten-Suchdienst | PTK Bayern (ptk-bayern.de)
Neben gesunder Ernährung, ausreichend Bewegung und einem rauchfreien Leben ist auch das Reduzieren von Stress ein wesentlicher Faktor für ein gesundes Herz. Denn vor allem hohe psychische Belastungen können das Herzinfarktrisiko deutlich erhöhen. Aber warum ist Stress so gefährlich? Eigentlich ist Stress eine wichtige Reaktion unseres Körpers ...

Wir haben Sie gefragt

Jürgen M. kennt alle Ernährungstipps …
… aber Pizza schmeckt halt so gut. Oder sollte er es mal mit Kichererbsencurry versuchen?
Edith H. weiß, dass Bewegung wichtig ist …
... und die Hanteln sind auch schon gekauft. Was hindert sie jetzt noch?
Markus P. findet Rauchen eigentlich unnötig …
… und ist erstaunt, dass er nicht einfach aufhören kann. Vielleicht sollte er sich doch mal beraten lassen?
Christine L. weiß, dass Stress schädlich ist …
… aber diesen einen Auftrag muss sie noch schnell abschließen! Oder kann das mal warten?

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Was man inzwischen weiß: Herzinfarkte bei Frauen werden oft nicht rechtzeitig erkannt, weil sich die Symptome weniger eindeutig wie bei Männern sein können und häufig nicht daran gedacht wird, dass auch Frauen Herzinfarkte erleiden können. Neben den oft beschriebenen starken Schmerzen in der Brust können bei Frauen z. B. Schmerzen im Oberbauch oder im Rücken auftreten. Auch Übelkeit und Erbrechen sind heute als ernste Symptome bekannt. Erfahren Sie in dieser Broschüre mehr über koronare Herzkrankheit bei Frauen – es kann lebensrettend sein!

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